Msgr. Otto Mauer Preis 2020 an Barbara Kapusta
Der Otto Mauer Fonds vergibt den mit 11.000 Euro dotierten Preis heuer zum 40. Mal. Prämiert wird das gesamte bisherige Werk einer Künstlerin oder eines Künstlers unter 40 Jahren. Diesjährige Preisträgerin ist die in Wien lebende und arbeitende Künstlerin Barbara Kapusta.
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Presseinformation Msgr. Otto Mauer Preis 2020
Barbara Kapusta Biographie
Künstlerisches Werk Barbara Kapusta
Ab Freitag, den 5. Februar 2021 sind ausgewählte Arbeiten von Barbara Kapusta unter dem Titel „Union“ über die Schaufensterfront des JesuitenFoyer in der Bäckerstraße 18, 1010 Wien zu sehen.
Barbara Kapusta Open Body, 2020 Porzellan, schwarzes Pigment, Transparentglasur, Platinlüster 29 x 22 x 14,5 cm Foto: kunst.dokumentation.com Courtesy Gianni Manhattan und Barbara Kapusta |
Barbara Kapusta Dangerous Bodies 2019 Animation, HD Video mit Ton 05.15 min, Videostill Courtesy Gianni Manhattan und Barbara Kapusta |
Barbara Kapusta The Giant, 2018 Ausstellungsansicht Gianni Manhattan, 2018 Foto: Simon Veres Courtesy Gianni Manhattan und Barbara Kapusta |
Für ihre Ausstellung im JesuitenFoyer hat Barbara Kapusta den Titel „Union“ gewählt. Union steht für Block, Bund, Bündnis, Gemeinschaft, Pakt, Verbindung, Vereinigung, Zusammenschluss; Damit verweist die Msgr. Otto Mauer Preisträgerin 2020 auf die aktuelle Situation in der und mit der wir leben und auf den Zusammenhalt als ein essentieller Parameter einer menschlichen Gesellschaft.
Ursprünglich war die Eröffnung der Ausstellung für den 4. Februar 2021 geplant. Aufgrund der Schaufensterlage des JesuitenFoyer ist die Einzelausstellung der Msgr. Otto Mauer Preisträgerin 2020, Barbara Kapusta, der Öffentlichkeit zugänglich. „Union“ kann bei einem Spaziergang durch die Wiener Innenstadt über die Schaufensterfront besichtigt werden.
Sollten die derzeitigen Regelungen der Österreichischen Bundesregierung gelockert, und der Besuch von Galerien und Museen wieder möglich werden, so kann die Ausstellung von Barbara Kapustas Ausstellung auch zu den Öffnungszeiten (Montag und Dienstag 17 – 19 Uhr, Sonntag 12 – 13 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung: T +43 699 11 44 1567) besucht werden. Eintritt frei!
Die Ausstellung „Union“ im JesuitenFoyer endet am 27. April 2021.
Preisverleihung
Der Preis wurde von Nikolaus Krasa, Generalvikar der Erzdiözese Wien, am Mittwoch, den 9. Dezember 2020 an Barbara Kapusta übergeben.
10_Barbara_Kapusta_OMP_2020 Barbara Kapusta Empathic Creatures, 2018 HD Video, 6:44 min, Courtesy Gianni Manhattan und Barbara Kapusta |
Begründung der Jury
Die Jury des Msgr. Otto Mauer Preises 2020 bestehend aus Alfredo Barsuglia (Msgr. Otto Mauer Preisträger 2019), Maria Bussmann (Künstlerin, Kuratorin und Professorin, Universität für angewandte Kunst Wien), Rainer Fuchs (Stellvertretender Direktor und Ausstellungsleiter, mumok museum moderner kunst stiftung ludwig wien) Johanna Schwanberg (Direktorin, Dom Museum Wien) und Gustav Schörghofer SJ entschied, den diesjährigen Msgr. Otto Mauer Preis Barbara Kapusta zuzuerkennen.
Barbara Kapusta lotet in ihren objekthaften, installativen, textbezogenen und filmischen Arbeiten aktuelle Fragen zum Verhältnis von körperlicher Identität und einer von Technologie dynamisiertengesellschaftlichen Umwelt aus. Körperlichkeit wird dabei als ein durchlässiges und verformbares Medium erkennbar, das durch ökologische Desaster von Fragmentierung und Fremdbestimmung bedroht ist, aber zugleich auch ein widerständiges, selbstbestimmtes Potenzial besitzt, das sich dem Zugriff von außen in einer technohumanen Welt durch eigene Transformationen und Faltungen zu widersetzen vermag. Körperliches gewinnt in ihren Arbeiten zeichenhafte Gestalt und umgekehrt entpuppen sich Sprache, Text und Schrift als sinnliche anthropomorphe Motive, die sich in Räume einschreiben oder in Form eigenständiger literarischer Publikationen existieren. Gegen eine in dualen und polarisierenden Kategorien gefangene und erstarrte Weltsicht entwirft Kapusta damit Szenarien fließender Übergänge voller hybrider Gestalten. Dass und wie sich äußere Einflüsse und ökologische Desaster in unsere Körper einschreiben und unsere Widerständigkeit auf die Probe stellen ist eines der Grundthemen Kapustas Arbeit, die nun gerade – ohne ihr Zutun – eine Art pandemischen Schub erfährt.
In den vergangenen 40 Jahren waren insgesamt rund 100 prominente VertreterInnen aus dem zeitgenössischen Kunstbereich – KünstlerInnen, KuratorInnen, MuseumsdirektorInnen und JournalistInnen – in der alljährlich wechselnden Jury vertreten.
Weitere Ausstellungen und Aktivitäten, in denen Barbara Kapusta präsent ist:
Organisiert vom mumok museum moderner kunst stiftung ludwig wien findet von Mittwoch, den 11. November 2020 um 19 Uhr bis Freitag, den 13. November 2020 um 19 Uhr ein Online-Streaming unter dem Titel „Feminism Against Family“ kuratiert von Rose-Anne Gush, Barbara Kapusta, Sophie Lewis statt. Zu sehen sind: Martha Rosler, „Born to Be Sold: Martha Rosler, Reads the Strange Case of Baby $/M, With Paper Tiger Television“, 1988, 35 min; Maria Lassnig, „Soul Sisters. Bärbl“, 1974/1979, 5 min; Annette Kennerley, „Norrie“, 1997, 21 min; Tala Madani, „The Womb“, 2019, 3 min. Online-Streaming unter
www.mumok.at
Ergänzend zur Filmreihe findet am Freitag, den 13. November 2020 um 19 Uhr ein Vortrag von Sophie Lewis, Autorin von „Full Surrogacy Now: Feminism Against Family“ (2019) statt. Anschließend diskutieren Rose-Anne Gush, Barbara Kapusta und Sophie Lewis zum Thema; Um Anmeldung wird gebeten unter www.eventbrite.com
Ab Samstag, den 5. Dezember 2020 sind von 12 bis 19 Uhr Arbeiten von Barbara Kapusta in der Einzelausstellung „The Leaking Bodies Series“ (Dauer: 06. Dezember 2020 – 23. Januar 2021) bei Gianni Manhattan, Wassergasse 14, 1030 Wien zu sehen. Im Rahmen von Galerienbesuchen im Halbstundentakt kann die Ausstellung besucht werden. Anmeldung erforderlich unter www.giannimanhattan.com
Weiters ist im Rahmen einer Gruppenausstellung unter dem Titel „New Views on Same-Olds“ (Dauer: bis 05. Jänner 2021) im Ausstellungsraum der Akademie der bildenden Künste Wien, Eschenbachgasse 11, Ecke Getreidemarkt, 1010 Wien eine Arbeit von Barbara Kapusta zu sehen. Die Ausstellung zeigt verschiedene künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Loop und der ihm inhärenten Ambivalenz zwischen Stillstand und Bewegung, zwischen Ausweglosigkeit und Aufbruch. Zurzeit ist die Ausstellung aufgrund der COVID-19-Schutzmaßnahmen bis Ende November geschlossen und wird sobald es eine Lockerung der Maßnahmen erfolgt wieder geöffnet. Weitere Informationen dazu, auch die Bekanntgabe einer eventuellen Verlängerung der Ausstellung, unter www.akbild.ac.at
Msgr. Otto Mauer Preis
Seit 1981 verleiht der Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst. Der Fonds wurde von Kardinal Dr. Franz König und dem Erben Msgr. Otto Mauers, Prälat Dr. Karl Strobl, gegründet. Aufgabe der Einrichtung ist es, das besondere Anliegen von Monsignore Otto Mauer, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft lebendig zu halten und weiterzuführen.
In den vergangenen 38 Jahren waren insgesamt rund 100 prominente VertreterInnen aus dem zeitgenössischen Kunstbereich – KünstlerInnen, KuratorInnen, MuseumsdirektorInnen und JournalistInnen – in der alljährlich wechselnden Jury vertreten.
Bisherige PreisträgerInnen
Folgende KünstlerInnen haben den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst erhalten:
Alfred Klinkan (1981), Gottfried Mairwöger (1982), Erwin Bohatsch (1983), Erwin Wurm (1984), Gunter Damisch (1985), Franz West (1986), Gustav Troger (1987), Peter Kogler (1988), Brigitte Kowanz (1989), Christoph Luger (1990), Martin Walde (1991), Lois Renner (1992), Heimo Zobernig (1993), Tobias Pils (1994), Maria Hahnenkamp (1995), Otto Zitko (1996), Aglaia Konrad (1997), Gregor Zivic (1998), Manfred Erjautz (1999), Florian Pumhösl (2000), Michael Kienzer (2001), Dorit Margreiter (2002), Simon Wachsmuth (2003), Esther Stocker (2004), Jun Yang (2005), Bernhard Fruehwirth (2006), Ursula Mayer (2007), Isa Rosenberger (2008), Siggi Hofer (2009), Katrina Daschner (2010), Kamen Stoyanov (2011), Ralo Mayer (2012), Luisa Kasalicky (2013) Nilbar Güreş (2014), Catrin Bolt (2015), Andreas Fogarasi (2016), Toni Schmale (2017) Anna Witt (2018) und Alfredo Barsuglia (2019).
Otto Mauer Fonds Projektförderung 2020
Neben der jährlichen Vergabe des Msgr. Otto Mauer Preises fließt der weitaus größte Teil der Mittel des Otto Mauer Fonds in Projektförderungen in den Bereichen bildende Kunst, Musik, Theater, Wissenschaft und Erwachsenenbildung. 2020 wurden u.a. folgende Projekte vom Otto Mauer Fonds unterstützt:
Die Ausstellung „Komplizenschaft 2“ im Kunstvereins Eisenstadt von Alfredo Barsuglia (Msgr. Otto Mauer Preisträger 2019) und Peter Sandbichler, die Ausstellung „Queer Anatomy“ von The Dodo Project. Büro für Ausstellung in einem ehemaligen Psychiatriegebäude, die Ausstellung von Raimund Pleschberger und Ulrike Königshofer im Kunstraum Super und die Notgalerie Seestadt.
Von den eingereichten Filmprojekten wurden für eine Förderung ausgewählt: die filmische Auseinandersetzung mit Naturparks von Lisa Kortschak, ein Dokumentarfilm über revolutionäre ChristInnen von Cristina Yurena Zerr, die Filmprojekte von Anna Barfuss und Alisa Frischholz sowie der Film „Stille Post“ von Brigitta Kanyro, der eine rumänische alleinerziehende Mutter zeigt, die mithilfe der Tochter als Dolmetscherin versucht, eine Wohnung zu bekommen. Die Videoinstallation „CareNomadInnen“ von Katarina Csanyiova thematisiert die Situation slowakischer Pflegerinnen in Österreich. Mit weiblichen Vorbildern zur Identitätsbildung beschäftigt sich Karin Fisslthaler in ihrem geförderten Projekt und zum „Weltfrauentag 2021“ wird die Performance an der Wirtschaftsuniversität Wien über Margarethe Ottillinger unterstützt.
Im Bereich sozial-künstlerischer Projekte förderte der Otto Mauer Fonds die neue Theaterproduktion von „Kreativ am Werk“ und ein pastorales Projekt mit „mobilen Bausteinen“ in den Kapellen der Pflegeheime der Caritas.
Finanziell unterstützt wurden darüber hinaus das mobile Ausstellungsdisplay „Daihatsu-Rooftop-Gallery“ von Peter Fritzenwallner, die Installation „Avantgarden“ von Evalie Wagner im Botanischen Garten der Universität Wien, eine App „The working Body as an archive“ von Veronika Burger, die mobile Forschungsstation „Sharing change“ von Stephanie Winter, eine Performance Lecture zur Reichskrone von Sophie Anna Stadler und Yul Koh sowie die Performance „If a bee falls in a forest“ von Asher O’Gorman im WUK und die Veranstaltungsreihe „JOMO – Joy of Missing Out” von Julia Bugram. Für ihre nächsten Projekte konnten Nathalie Koger, Steinbrener/Dempf & Huber sowie Peter Kozek eine finanzielle Zusage gemacht werden.
Gefördert wurden die Werkkataloge von Sigrid Friedmann und Anne Glassner, die Publikation „Eden“ von Christiane Peschek und das Fotobuch von Marlis Reissert. Ebenso eine Publikation von Christoph Weber in Kooperation mit KünstlerInnen in Jerusalem und ein Buch von Jakob Frühmann über christlichen Antimilitarismus;
Im wissenschaftlichen Bereich wurde im Jahr 2020 das interdisziplinäre Österreichische Studienförderungswerk PRO SCIENTIA finanziell unterstützt; ebenso die Gesprächswoche des Forums St. Stephan „Ethik in einer globalisierte Welt“, die Gesprächsreihe „Zwischen“ im Keplersalon Linz und die Vernetzungsveranstaltung „Macht euch die Erde untertan? Endliche Erde und Menschenbild“ zum Themenbereich Klimawandel.
Die einzelnen Projekte wurden mit 500 bis 10.000 Euro teilfinanziert
Organisation
Otto Mauer Fonds
MMag. Lisa Simmel MA, Geschäftsführerin
Währinger Straße 2–4, 1090 Wien
T 0043 1 51 552 DW 5103
E office@otto-mauer-fonds.at
Presse
Christina Werner
T 0043 1 524 96 46 DW 22
E werner@kunstpresse.at
Weitere Informationen unter:
www.barbarakapusta.net
www.giannimanhattan.com
Videolinks 2016 – 2020, Barbara Kapusta
https://vimeo.com/barbarakapusta
Im Rahmen der Berichterstattung zum MSGR. OTTO MAUER-PREISTRÄGERIN 2020 ist das Fotomaterial honorarfrei unter Beachtung der neben dem Bild genannten Herstellerbezeichnung verwendbar. Durch Klicken auf die Bilder gelangen Sie zu den Fotos in Originalgröße.
Barbara_Kapusta, Portrait Foto: Marie Haefner Courtesy Gianni Manhattan und Barbara Kapusta |
01_Barbara_Kapusta_OMP_2020 Barbara Kapusta The Giant, 2018 Ausstellungsansicht Gianni Manhattan, 2018 Foto: Simon Veres, Courtesy Gianni Manhattan und Barbara Kapusta |
04_Barbara_Kapusta_OMP_2020 Barbara Kapusta The Leaking Bodies, 2020 3-Kanal-Videoinstallation, 06:00 min, Sound, Loop, CGI-Animation Foto: Courtesy Gianni Manhattan und Barbara Kapusta |
05_Barbara_Kapusta_OMP_2020 Barbara Kapusta The Leaking Bodies, 2020 3-Kanal-Videoinstallation, 06:00 min, Sound, Loop, CGI-Animation Foto: Courtesy Gianni Manhattan und Barbara Kapusta |
07_Barbara_Kapusta_OMP_2020 Barbara Kapusta Ausstellungsansicht Dangerous Bodies Kunstraum London, 2019 Foto: Tim Bowditch, Courtesy Gianni Manhattan und Barbara Kapusta |
09_Barbara_Kapusta_OMP_2020 Barbara Kapusta Empathic Creatures, 2018 HD Video, 6:44 min, Courtesy Gianni Manhattan und Barbara Kapusta |
10_Barbara_Kapusta_OMP_2020 Barbara Kapusta Empathic Creatures, 2018 HD Video, 6:44 min, Courtesy Gianni Manhattan und Barbara Kapusta |
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