Msgr. Otto Mauer Preis 2014 an NILBAR GÜRES

(Wien, 20. November 2014) Der Otto Mauer Fonds vergibt die mit 11.000 Euro dotierte Auszeichnung heuer zum 34. Mal. Prämiert wird das gesamte bisherige Werk einer Künstlerin oder eines Künstlers unter 40 Jahren. Diesjährige Preisträgerin ist die in der Türkei geborene, derzeit in Wien und Istanbul lebende und arbeitende Künstlerin Nilbar Güreş.

Preisverleihung
Der Msgr. Otto Mauer Preis wurde von Generalvikar Dr. Nikolaus Krasa am Dienstag, den 9. Dezember 2014, um 19.30 Uhr in den Festräumen des Erzbischöflichen Palais, Wollzeile 2, 1010 Wien, an Nilbar Güreş verliehen.

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Presseinformation
Biografie Nilbar Güreş
Künstlerisches Werk Nilbar Güreş

Msgr. Otto Mauer Preis 2014
v.l.n.r.: Generalvikar Nikolaus Krasa, Nilbar Güreş
Foto: kathbild.at / Rupprecht

Im Rahmen der Berichterstattung zur MSGR. OTTO MAUER-PREISTRÄGERIN 2014 ist das Fotomaterial honorarfrei verwendbar. Durch Klicken auf die Bilder gelangen Sie zu den Fotos in Originalgröße.

Ausstellungseröffnung:
Mittwoch, 10. Dezember 2014 um 19.30 Uhr
JesuitenFoyer, Bäckerstraße 18, 1010 Wien

Öffnungszeiten: Montag und Dienstag 16.00 – 19.00 Uhr sowie
Sonntag und an Feiertagen 12.00 – 13.00 Uhr
oder nach telefonischer Vereinbarung +0043 699 11 441 567
Zwischen 24. Dezember und 7. Jänner bleibt die Ausstellung geschlossen.
Ausstellungsdauer: 14. Dezember 2014 bis 1. Februar 2015
Der Eintritt ist frei.

Msgr. Otto Mauer Preis 2014
v.l.n.r.: Generalvikar Nikolaus Krasa, Nilbar Güreş
Foto: kathbild.at / Rupprecht

Begründung der Jury
Die Jury des Msgr. Otto Mauer Preises 2014, bestehend aus Martin Hochleitner, Gabriele Rothemann, Johanna Schwanberg, Kamen Stoyanov und Gustav Schörghofer SJ, entschied einstimmig, den diesjährigen Msgr. Otto Mauer Preis Nilbar Güres zuzuerkennen.

„Die in Istanbul geborene Künstlerin lebt und arbeitet in Wien und Istanbul. In ihren Arbeiten greift sie in direkter und authentischer Weise gesellschaftspolitisch relevante Themen auf, ohne dabei klischeehaft zu wirken. Nilbar Güres erzählt Geschichten über Geschlechterkonstruktionen, Sozialisierungsprozesse von Frauen, soziale Normen und Familienstrukturen. Sie nähert sich zentralen Fragen weiblicher Identität in unterschiedlichen kulturellen Kontexten an und überschreitet dabei die Trennungen von persönlich-privater und politischer Sphäre. Mit großer Ernsthaftigkeit und zugleich einem subtilen Humor erzählt sie auf authentische Weise berührende und nachdenklich stimmende Geschichten, die sie in starken Bildern umsetzt. In ihrer Kunst knüpft sie direkt an die Alltagserfahrung der Menschen an, die sich im Bild spiegeln und erkennbar wiederfinden und öffnet gleichzeitig in der künstlerischen Fiktion ein weites Feld der Fantasie – unprätentiös und unideologisch.
_Nicht nur Ihre Fragestellungen stammen aus beiden Kulturkreisen; Nilbar Güres bezieht gleichermaßen beide kunsthistorischen und ästhetischen Traditionen in ihre Arbeiten ein, so kombiniert sie orientalische Ornamentik mit westlicher Ikonographie. Anerkennend hob die Jury die unterschiedlichen Medien und Materialitäten, Papier, Video, Skulptur und Textil, hervor, welche die Künstlerin in ihren Arbeiten einsetzt.
Besonders überzeugte die Jury die selbstbewusste Arbeit einer Künstlerin mit Migrationshintergrund, der in diesem Fall nicht negativ besetzt, sondern Luxus und Vorteil ist; der Vorteil zwei Hintergründe zu haben und aus diesem Reichtum zu schöpfen, beeindruckte die Jury._
Mit Nilbar Güres wird eine starke Persönlichkeit ausgezeichnet, die in ihren Arbeiten Kulturkreise verbindet, Gespräche anstößt und Kommunikationsprozesse aufbaut.“

Msgr. Otto Mauer Preis 2014
v.l.n.r.: Georg Prantl, Generalvikar Nikolaus Krasa, Nilbar Güreş, Gustav Schörghofer
Foto: kathbild.at / Rupprecht

Seit 1981 verleiht der Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst. Der Fonds wurde von Kardinal Dr. Franz König und dem Erben Msgr. Otto Mauers, Prälat Dr. Karl Strobl, gegründet. Aufgabe der Einrichtung ist es, das besondere Anliegen von Monsignore Otto Mauer, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft lebendig zu halten und weiterzuführen.

In den vergangenen 34 Jahren waren insgesamt rund 90 prominente VertreterInnen aus dem zeitgenössischen Kunstbereich – KünstlerInnen, KuratorInnen, MuseumsdirektorInnen und JournalistInnen – in der alljährlich wechselnden Jury vertreten.

Folgende KünstlerInnen haben den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst erhalten:
Alfred Klinkan (1981), Gottfried Mairwöger (1982), Erwin Bohatsch (1983), Erwin Wurm (1984), Gunter Damisch (1985), Franz West (1986), Gustav Troger (1987), Peter Kogler (1988), Brigitte Kowanz (1989), Christoph Luger (1990), Martin Walde (1991), Lois Renner (1992), Heimo Zobernig (1993), Tobias Pils (1994), Maria Hahnenkamp (1995), Otto Zitko (1996), Aglaia Konrad (1997), Gregor Zivic (1998), Manfred Erjautz (1999), Florian Pumhösl (2000), Michael Kienzer (2001), Dorit Margreiter (2002), Simon Wachsmuth (2003), Esther Stocker (2004), Jun Yang (2005), Bernhard Fruehwirth (2006), Ursula Mayer (2007), Isa Rosenberger (2008), Siggi Hofer (2009), Katrina Daschner (2010), Kamen Stoyanov (2011), Ralo Mayer (2012) und Luisa Kasalicky (2013).

Msgr. Otto Mauer Preis 2014
Nilbar Güreş
Foto: kathbild.at / Rupprecht

Projektförderung des Otto Mauer Fonds
Neben der jährlichen Vergabe des Msgr. Otto Mauer Preises fließt der weitaus größte Teil der Mittel des Otto Mauer Fonds in Projektförderungen in den Bereichen bildende Kunst, Musik, Theater, Wissenschaft, Erziehung und Erwachsenenbildung. 2014 wurden u.a. folgende Projekte von Otto Mauer Fonds unterstützt:

Für ihre Publikationen erhielten Jun Yang („The Monograph Project“), Sofie Thorsen, Franz Thalmair („This Page Intentionally Left Blank“), Sylvia Eckermann (Werkkatalog „Algorithmisiert“) und Werner Reiss („Neue Legenden in biblischer Handschrift“) finanzielle Unterstützung durch den Otto Mauer Fonds.

Die Ausstellung „The Space between Concepts and Realisations“ von Lilo Nein wurde ebenso gefördert wie die Performance „Über Gänge“ von Teresa Leonhardmair zur Aschermittwochfeier mit KünstlerInnen und Künstlern im Sacellum (Salzburg) und die Veranstaltungsreihe „Arche am Grundlsee“.

Im „Empowerment mit Randgruppen“ unterstützte der Otto Mauer Fonds die „Kreativ am Werk“- Produktion „Doschnfeidl und Nochdigoi und Nochdigoi und Doschnfeidl“ mit Christian Suchy.

Die Msgr. Otto Mauer Preisträgerin Katrina Daschner wird in ihrem aktuellen Filmprojekt unterstützt sowie Catherine Ludwig mit ihrer audio-visuellen Arbeit „An was glauben Sie? A-MEN“ zu Amerikanischen Kirchen.

Für ihre nächsten Projekte konnten Susanne Schuda, Thomas Hörl, Kay Walkowiak, Alfredo Barsuglia und Michael Poetschko Zusagen gemacht werden. Steinbrener/Dempf erhalten für die Rauminstallation „To be in Limbo“ in der Wiener Jesuitenkirche finanzielle Unterstützung.

Der Otto Mauer Fonds unterstützt das Afro-Asiatische Institut in Wien bei dem Projekt „Interreligiöser-Interkultureller Salon“, das sich in zwei Veranstaltungsreihen, „Die Kunst als Ausdrucksform religiöser Erfahrung“ (Sommersemester 2014) und „Gesellschaftliches Engagement aus dem Glauben“ (Wintersemester 2014/15) gliedert.

Im wissenschaftlichen Bereich wurden im Jahr 2014 die Tagung „Vermisst. Worüber Kriegsdenkmäler schweigen“ zum Täter- und Opfergedenken in Oberösterreich, die Gesprächswoche des Forums St. Stephan „Wege und Irrwege“ sowie die interdisziplinäre Sommerakademie zum Thema „WahnSinn“ des Österreichischen Studienförderungswerks PRO SCIENTIA gefördert.

Die einzelnen Projekte wurden mit 500 bis 10.000 Euro teilfinanziert.

Organisation
Otto Mauer Fonds
MMag. Lisa Simmel, Geschäftsführerin
Währinger Straße 2–4, 1090 Wien
T 0043 1 51 552 DW 5103
E office@otto-mauer-fonds.at

Information www.otto-mauer-fonds.at

Presse
Mag. Christina Werner
w.hoch.2wei, Kulturelles Projektmanagement
Breite Gasse 17/4, Wien 7
T 0043 1 524 96 46 DW 22
F 0043 1 524 96 32
E werner@kunstnet.at

Weitere Informationen unter:
Nilbar Güreş
Galerie Martin Janda

Nilbar Güreş
Ayse loves Fatma, 2011
C-Print
120 x 180 cm
Edition 5 + 1 A.P.
Courtesy: Galerie Martin Janda, Wien / RAMPA Istanbul

Nilbar Güreş
YOL AYRIMI TrabZONE SERİSİ’nden /
JUNCTION from the TrabZONE SERIES, 2010
C-Print
100 x 150 cm
Edition 5 + 1 A.P.
Courtesy Galerie Martin Janda, Wien / RAMPA Istanbul

Nilbar Güreş
ÜZÜMLER TrabZONE SERİSİ’nden
THE GRAPES from the TrabZONE SERIES, 2010
C-Print
100 x 150 cm
Edition 5 + 1 A.P.
Courtesy: Galerie Martin Janda, Wien / RAMPA Istanbul

Nilbar Güreş
OTURMA ODASI ÇIRÇIR SERİSİ’nden
THE LIVING ROOM from the ÇIRÇIR SERIES, 2010
C-Print
120 x 180 cm
Edition 5 + 1 A.P.
Courtesy Galerie Martin Janda, Wien / RAMPA Istanbul

Nilbar Güreş
DENGE TAHTASI, KIZ PARALELİ ve KULPLU BEYGİR bilinmeyen sporlar serisinden / BALANCE BOARD, GIRL’S PARALLEL BAR and POMMEL HORSE from the series unknown sports, 2009
C-Print
Edition 5 + 1 A.P.
Courtesy: Galerie Martin Janda, Wien / RAMPA Istanbul

Nilbar Güreş
Pasta Eating Woman, 2014
Collage, Aquarell, Stoff, Klebefolie und Farbstift auf Papier
152 x 260 cm
Courtesy Galerie Martin Janda, Wien

Nilbar Güreş
Ergen Odasi / Adolescent Room, 2014
Textilfarbe, Textil, Perlen, Stickerei auf rotem Stoff
104 x 123 cm
Courtesy: Galerie Martin Janda, Wien

Nilbar Güreş
SOYUNMA / UNDRESSING, 2006
HD Ein-Kanal Video, 06:19 min, loop
Edition 5 + 1 A.P.
Courtesy Galerie Martin Janda, Wien / RAMPA Istanbul

Nilbar Güreş
Ausstellungsansicht
31st Sao Paulo Biennale, 6. September – 7. Dezember 2014
© Foto: Markus Marcos Gorgatti
Courtesy: Galerie Martin Janda, Wien / RAMPA Istanbul

Nilbar Güreş
Ausstellungsansicht
31st Sao Paulo Biennale, 6. September – 7. Dezember 2014
© Foto: Markus Marcos Gorgatti
Courtesy: Galerie Martin Janda, Wien / RAMPA Istanbul

Nilbar Güreş
Ausstellungsansicht
31st Sao Paulo Biennale, 6. September – 7. Dezember 2014
© Foto: Markus Marcos Gorgatti
Courtesy: Galerie Martin Janda, Wien / RAMPA Istanbul

Nilbar Güreş
Portraitfoto
© Foto: Nilbar Güreş

Im Rahmen der Berichterstattung zur MSGR. OTTO MAUER-PREISTRÄGERIN 2014 ist das Fotomaterial honorarfrei verwendbar. Durch Klicken auf die Bilder gelangen Sie zu den Fotos in Originalgröße.